Meldung vom 17.07.2012(c) Camping- und Ferienpark Wulfener Hals

Ringelnatz in 5 Gängen

Am Donnerstag, den 19. Juli sind um 18.30 Uhr am Wulfener Hals die Gebrüder „Arlt" mit ihrem Theaterstück „Reis mit Ringelnatz". Das gab es am Wulfener Hals noch nicht: Ein Theaterstück, von und mit Alexander und Christopf Arlt und ein 5 Gänge Menu miteinander verbunden.

Die Gebrüder „Arlt“ haben hierzu ein witziges und doch auch ein sehr anspruchsvolles Theaterstück geschrieben - "Reis mit Ringelnatz". Auf humorvoller Art und Weiße versuchen sie „Joachim Ringelnatz“ (Dichter und Schauspieler des 19. Jahrhunderts) zu zitieren, doch dieses (so wird dem Gast vermittelt) ist gar nicht so einfach, das merken sowohl der Butler „Mortimor“,als auch die Gäste sehr schnell. Denn es geschehen unerwartete Dinge, die den Buttler immer wieder vor neuen Herausvordungern stellen. Eine gute Mischung aus Lyrik, Witz und gutem Essen kann den Gästen so geboten werden.

Während des Theaterstücks wird ein 5-Gänge-Menu ausgewähler Gerichte serviert, die von den Künstlern angekündigt werden. Der Preis pro Person ist 29,00 Euro (Kinder unter 14 Jahren 19,00 Euro). Interessenten können sich unter Frau Johannsen, 04371-862815 o. 13 oder breuer@wulfenerhals.de Plätze bis 18. Juli reservieren. Der Wulfener Hals bittet schnell zu reagieren, da die Teilnahme begrenzt ist.

Wer ist Ringelnatz?

Sein Geburtsname war Hans Bötticher, er nahm in seinem Leben u.a. auch die Namen Pinko Meyer, Fritz Dörry und Gustav Hester an. Das Pseudonym Ringelnatz entstand erst 1920.

Hans Bötticher wurde 1883 in Wurzen geboren, sein Vater war ein gutsituierter Tapetenentwerfer und Jugendschriftsteller. Bötticher galt als äußerst lebhaftes, fantasievolles Kind und wurde aufgrund seiner Streiche vom königlichen Staatsgymnasium Leipzig verwiesen. Danach besuchte er eine Privatschule, die er jedoch nach der Obersekunda verließ, um als Schiffsjunge anzuheuern. Bis 1905 blieb er bei der Marine, danach absolvierte er in Hamburg eine kaufmännische Lehre. Dennoch sollten diese vier Jahre ihn zeitlebens als "Seemann" prägen und waren die Basis für sein erstes Buch in Prosa "Was ein Schiffsjungen-Tagebuch erzählt" und für viele spätere Seemannsgeschichten, insbesondere "Kuttel Daddeldu".

Bötticher versuchte sich in vielen Berufen. Er arbeitete u.a. als Hausmeister in einer Pension in England, war Lehrling in einer Dachpappenfabrik und Angestellter in einem Münchner Reisebüro. Mit 25 Jahren erhielt er Gelegenheit, in dem Künstlerlokal "Simplicissimus" in München- Schwabing eigene Verse vorzutragen; er hatte großen Erfolg und wurde zum Hausdichter. Schließlich kaufte er sich in der Nachbarschaft einen Tabakladen - den er nach neun Monaten wieder schließen mußte. Die Schwabinger Prominenz, die er hier kennenlernte, z.B. Frank Wedekind, ermunterte ihn zu eigenen Veröffentlichungen. Auch hier blieb er mehr oder weniger erfolglos, und erreichte nur kleine Auflagen. Auch seine Bilder verkauften sich nicht. Er war ruhelos und zog ab 1911 wieder durch die Lande. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Bibliothekar bei der gräflichen Familie Yorck von Wartenburg in Schlesien und im Elternhaus des Balladendichters Börries von Münchhausen in Hannover sowie als Fremdenführer auf einer Burg.

Seine wichtigsten Werke:
- Kuttel Daddeldu
- Reisebriefe eines Artisten
- Allerdings (Gedichte)
- Kinder-Verwirrbuch
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