Meldung vom 10.11.2006 

Krippen in NRW

"Zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall" heißt es in einem bekannten Weihnachtslied. Dass das behelfsmäßige Bettchen mit dem Jesuskind aber auch in verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen zu finden ist, zeigt folgender Überblick.

Ganz wie Kaspar, Balthasar und Melchior können sich Besucher des 11. Kölner Krippenwegs fühlen. "Folget dem Stern!" lautet dort das Motto. Vom 27. November bis 6. Januar sind an etwa 100 öffentlichen Standorten - in Schaufenstern der Innenstadt, in Kirchen, Institutionen und auf den Weihnachtsmärkten - Einzelstücke aus Museen, Privatsammlungen und Künstlerwerkstätten zu sehen. Schon seit einigen Jahren besuchen auch kölsche Originale das Jesuskind im Stroh, in St. Ägidius in Porz-Wahn zum Beispiel wird eine geschnitzte Hänneschen-Krippe" alljährlich zu einem neuen Thema gestaltet.

Ergänzt wird der Krippenweg durch Krippenführungen für Kinder und Erwachsene, außerdem gibt es Sonderführungen mit Gebärdendolmetscher (Tel: 0221/ 2806938). Zu Veranstaltungsbeginn erscheint ein Begleitheft, das für 2,50 Euro beim Veranstalter erworben werden kann (Rheinstil, Tel. 0221/98510090, www.koelner-krippenweg.de). Ein "Best of Krippen" wird auf Bus-Rundfahrten präsentiert, die KölnTourismus anbietet: Kundige Begleiter erläutern Besonderheiten der jeweiligen Exponate und informieren über die Geschichte der Krippenkunst allgemein. Die Fahrten können wahlweise auf Kölsch oder Hochdeutsch gebucht werden (Tel: 0221/22130400).

Den Auftakt des 7. Aachener Krippenwegs bildet eine Lichternacht in der Aachener Elisengalerie, wo alljährlich eine große Weihnachtskrippe aufgebaut ist. Vom 1. Dezember bis 6. Januar sind auf den rund 45 Stationen traditionelle Kirchenkrippen, Haus- und Künstlerkrippen aus verschiedenen Kulturen sowie Exponaten einer Aachener Krippenkünstlerin zu sehen. Führungen, die über Historie, Bräuche und Traditionen rund um die Krippe informieren, können unter Telefon 0221/2006938 gebucht werden (www.aachener-krippenweg.de).

Die evangelische Friedenskirche in Bergkamen beherbergt vom 1. Advent bis Mitte Januar eine große Krippenlandschaft, die nicht nur das Ende der Weihnachtsgeschichte darstellt. Die etwa 70 Figuren werden regelmäßig umgestellt: Steht die schwangere Maria anfangs zum Beispiel am Rand der Landschaft, ist sie zum Schluss ohne Babybauch, aber mit dem Neugeborenen im Stall zu finden. Besichtigungen sind sonntags von 14 bis 16 Uhr sowie nach telefonischer Absprache möglich (Tel.: 02307/984263, www.friedenskirchengemeinde-bergkamen.de).

Ein Krippenspiel wie im 12. und 13. Jahrhundert wird in Mülheim an der Ruhr aufgeführt. Bei der 5. Broicher Schloß-Weihnacht werden Spielszenen in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache erzählt. Eingebettet ist das Spiel in einen mittelalterlichen Markt, der vom 9. bis 10. und vom 15. bis 17. Dezember auf Schloß Broich stattfindet (www.muelheim-ruhr.de). Noch lebendiger geht es im Eifelstädtchen Monschau zu, denn da sind sogar Ochs und Esel echt: Auf der Burg erzählt die "Lebende-Krippe" an den Adventswochenenden vom Geschehen in Bethlehem. Zwischen den Vorstellungen des Krippenvereins Höfen, die samstags und sonntags um 15 und 17 Uhr stattfinden, können Besucher die Tiere streicheln und füttern (www.lebende-krippe.de).

500 Krippen aus 40 Ländern sind im Museum Forum der Völker im sauerländischen Werl zu sehen. Jedes Land stellt die Menschwerdung Jesu in den landestypischen Formen und Farben dar. So finden sich zum Beispiel Zebra und Giraffe statt Ochs und Esel an einer afrikanischen Krippe. Die Ausstellung im Völkerkundemuseum der Franziskaner ist vom 3. Dezember bis 2. Februar zu sehen (www.forum-der-voelker.de, Tel.: 02922/2635).

Weil jede Krippe etwas von dem Geheimnis der Geburt Christi aufdeckt, steht die 66. Krippenausstellung des Krippenmuseums im münsterländischen Telgte diesmal unter dem Leitthema "Das Weihnachtsgeheimnis". Vom 19. November bis 3. Februar sind rund 150 Krippen zu bewundern, die von bekannten Bildhauern und Malern, aber auch von Kindergartenkindern und Rentnern hergestellt wurden. Darüber hinaus präsentiert die Schausammlung ganzjährig historische und gegenwärtige Weihnachtskrippen aus Westfalen und aller Welt (www.museum-telgte.de).

Ein weiterer Anlaufpunkt für Menschen, die auch in den wärmeren Jahreszeiten nicht genug von der Heiligen Familie bekommen, ist die "Krippe der 1.000 Engel". Sie steht das ganze Jahr über im Bergischen Land: Im Engelmuseum in Kürten-Engeldorf tummeln sich auf vier Quadratmeter rund 1.000 Himmelsboten um das Jesuskind. Für ihr Wohl hat der Sammler Johann Fischer bestens gesorgt: In einem eigens für sie angelegten Bach und See können die Engel schwimmen, meditieren und entspannen (Tel: 02207/2727, www.engeldorf.de).